Christopher Drexler

Das Verhältnis Europa und USA sowie die transatlantischen Beziehungen insgesamt einer aktuellen, interdisziplinären Bestandsaufnahme zu unterziehen und kritisch zu diskutieren, war – vor etwa eineinhalb Jahren – die Grundidee für die Ausrichtung des Pfingstdialoges 2017. Zu einer Zeit also, als weder Donald Trump noch Brexit unsere Vorstellungswelten belasteten. Das Europa von heute basiert auf den Werten und Errungenschaften der Aufklärung. Freiheit, Demokratie und wohl auch soziale Verantwortung sind die Säulen, auf denen eine stabile europäische Gesellschaft basiert. Diese Säulen sind aber nicht als selbstverständlich vorauszusetzen. Die USA – als „Urmodell“ für west­liche konstitutionelle Demokratien mit einer 230jährigen Verfassungskontinuität einerseits wie auch als Weltmacht andererseits – scheint in gewisser Weise unseren tradierten Vorstellungen zu entgleiten. Demgegenüber steht ein geeintes (?) Europa vor entscheidenden Weichenstellungen: Änderungen im weltpolitischen Machtgefüge sind jedenfalls erwartbar – wenngleich noch nicht einschätzbar. Brisante Themen, die zu interessanten Diskussionen beim Pfingstdialog 2017 einladen.